Heimatschutzverein Bozen Südtirol nimmt seine Tätigkeit wieder auf – Am Samstag Auftakt im Innenhof von Schloss Rafenstein – Charles von Rafenstain als Ehrengast BOZEN (fin/pka). Der Heimatschutzverein Bozen-Südtirol ist wieder „zurück“.
Nachdem die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr für ein abruptes Ende des Jahresprogramms 2020/2021 gesorgt hatte, wagt man nun den vorsichtigen Neustart. Der Ort dieses wichtigen Lebenszeichens ist ein ganz besonderer: Schloss Rafenstein.
Die Ruine wurde bekanntlich im Jahr 2014 dank der Unterstützung der Landesverwaltung, der Stiftung Südtiroler Sparkasse und mit viel Herzblut der Vereinsmitglieder aufwendig restauriert. „Schloss Rafenstein ist für die Burgengeschichte Südtirols eine überaus wichtige Anlage, weil die einzelnen Bauphasen gut nachverfolgt werden können“, sagt der Obmann des Heimatschutzvereins, Helmut Rizzolli.
Für den Verein ist Rafenstein ein Herzensanliegen und wird als Treffpunkt für diverse Veranstaltungen immer wieder genutzt. Am kommenden Samstag, ab 10 Uhr, lädt der Heimatschutzverein nach langer, coronabedingter Unterbrechung endlich wieder in den Burghof. „Er bietet reichlich Platz, sodass die vorgeschriebenen Abstände eingehalten werden können“, sagt Rizzolli.
Er freut sich über dieses neue Stückchen Normalität, das zurückgekehrt ist. „Wir haben eine Reihe von wichtigen Bereichen, die wieder ins Zentrum des Interesses gerückt werden müssen. Wir möchten die Menschen sensibel für die alten Werte machen“, meint er. Schon am 26. Juni wird die Mitte November 2020 ausgefallene Tagesfahrt nach Possagno nachgeholt.
Der Geburtsort des Bildhauers Antonio Canova (1757-1822), eines Hauptvertreters des italienischen Klassizismus, ist insbesondere für die einmalige Gipsothek im Geburtshaus des Künstlers bekannt. „Voraussichtlich im Juli steht die Bahn im Mittelpunkt“, berichtet Rizzolli. Mit dem Zug geht es von Bozen nach Mals, dann mit dem Bus bis nach Zernez und weiter mit dem Glacier-Express. „Eine Rolle spielt bei diesem Ausflug auch die Architekur im Umfeld – seit jeher ein wichtiges Thema für den Heimatschutzverein“, berichtet er.
Die weiteren Programmpunkte wird Rizzolli am kommenden Samstag bekanntgeben. Mit dabei ist ein ganz besonderer Gast: Charles Jones bzw. Charles von Rafenstain, wie er heute heißt. 1976 in Bozen geboren, lebt er seit 20 Jahren in Dänemark und ist dort als Kapitän der Marine tätig. Bei seinen regelmäßigen Besuchen in Bozen darf ein Abstecher auf „seine“ Burg nicht fehlen.
„Er ist ein absoluter Mittelalter-Fan und passionierter junger Mann, der sich am Projekt Restaurierung tatkräftig beteiligt hat“, berichtet Rizzolli. Von Rafenstain wird am Samstag ein Impulsreferat zu seiner Leidenschaft für das Schloss halten und zugleich seinen Roman „Der Ritter von Rafenstain“ präsentieren. „Der Titelheld des Romans, Francisk von Auer, dürfte derjenige sein, der um 1350 Rafenstein wieder aufgebaut und den Wehrturm so ausgerichtet hat, dass er überall von Bozen aus sichtbar ist“, erklärt Rizzolli abschließend.