Liebe Heimatschützer,
zum Wohlbefinden des Menschen gehört ein Zustand der Ausgeglichenheit, den wir Harmonie nennen. Auch die Beziehung zwischen Landschaft und Bauten gehört dazu und bildet im Idealfall ein Zusammenspiel wie das der Instrumente eines gut geleiteten Orchesters. Überdimensionale Bauten, respektlos in ein harmonisch gewachsenes Umfeld gestellt, werden von bestimmten Erneuerern als modern und vor allem als energiesparend gelobt. Dabei sind sie architektonische Dissonanzen im Stadt- und Ortsbild. Während sich in der Musik die Dissonanzen auflösen können, bleiben sie in der Architektur bestehen. Im Unterschied zum Philosophen T. W. Adorno (gest. 1969), der die „Dissonanz als die Wahrheit der Neuen Kunst“ definiert hat, sind wir als Heimatschützer auf der Suche nach einer neuen Harmonie. Und das seit dem Tag unserer Gründung im Jahre 1909.
Wir laden Sie ein, uns auf diesem Weg zu begleiten: bei Fahrten, Begehungen, Vorträgen, Matineen, Opern und Ballett. Gemäß dem Leitsatz „Architektur ist gefrorene Musik“ legen wir den Schwerpunkt unseres heurigen Programmes auf „Beispiele guter Architektur in Südtirol“ im Vergleich zu anderen „Orten der Harmonie“, wo wir die Architektur mit einem Opern- bzw. Ballettbesuch in Verbindung bringen. Eine besondere Fallstudie widmen wir den „Tiroler Lauben“, dem Aushängeschild alter Handelsstädte, sowie der Belebung eines außergewöhnlichen Urhofes im Gadertal.
Ihr Obmann Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli