Eines der wohl bedeutendsten Projekte des Heimatschutzvereins Bozen in den vergangenen Jahren war und ist die Sicherung der Ruine Rafenstein. Ein Großprojekt, dass ohne die großzügige Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse nicht denkbar gewesen wäre. Getrieben von dem Wunsch, die so aussichtsreich gelegene Burganlage vor dem vollständigen Verfall zu bewahren und wieder für die Bevölkerung zugänglich zu machen, wurde im Jubiläumsjahr 2009 mit der Koordinierung der Arbeiten begonnen. In Zusammenarbeit mit dem Besitzer der Anlage, Anton Unterkofler, dem Amt für Denkmalpflege und dank der architektonisch-technischen Betreuung durch den Architekten Dr. Benno Weber wurde die restaurierte Burganlage am 24. Mai 2014 feierlich eröffnet und kann seitdem besichtigt werden. Die Anlage verfügt über eine einzigartige Akustik und kann für Veranstaltungen gemietet werden.
Zur Geschichte der Burg Rafenstein
Die Gründung der einst bedeutenden und weitläufigen Burganlage durch den damaligen Bischof von Trient, Friedrich von Wangen, geht auf den Beginn des 13. Jahrhunderts zurück. Noch im gleichen Jahrhundert, anlässlich der Auseinandersetzungen zwischen dem Bischof Heinrich von Trient und Graf Meinhard II. von Tirol wurde die Burganlage zum ersten Mal zerstört und erst in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wieder aufgebaut. In den darauffolgenden Jahrhunderten diente die Burg der Überwachung und Kontrolle der Bozner Altstadt.
Eine nennenswerte Erweiterung der Anlage erfolgte im ausgehenden 15. Jahrhundert, bevor sie um das Jahr 1600 unter der Familie Wolkenstein, genauer unter Marx Sittich von Wolkenstein, der hier auch Teile seiner "Beschreibung von Südtirol" verfasste, von der Wehranlage zu einer Hochburg der Kultur umgestaltet wurde. 1797, in der Schlacht von Jenesien, wurde die Burg Rafenstein schwer beschädigt. Erste Sicherungsmaßnahmen erfolgten 1897 durch die Grafen Toggenburg.